Chronik

Wie kamen Sie zu Biedenkapp? Ich bin als gelernter Mechaniker 1980 ins Unternehmen gekommen. Zuerst war ich in der Fertigung, fand aber schon bald die Montage spannender und war ab 1985 immer mit unseren Montagetruppen auf den Baustellen unterwegs. 1984 habe ich meine Frau kennengelernt, die bei Biedenkapp als Sekretärin tätig war. Wie war es für Sie als Familien- mensch, so viel unterwegs zu sein? Meine Frau wusste, worauf sie sich eingelassen hatte. Es war eben mein Job, und sie hat sich zu Hause um unsere zwei Kinder gekümmert, bis sie in die Schule kamen. Dann hat auch sie wieder bei Biedenkapp gearbeitet. Es gab aber Jahre, in denen ich nur am Wochenende zu Hause war, aber das war schon okay. Ich habe immer gerne gearbeitet. Im Jahr 2000 habe ich dann die Montage­ leitung übernommen und musste gleich auf mehreren Baustellen vor Ort sein und die Arbeit der Montage­ truppen kontrollieren und die Qualität sicherstellen. Welche Projekte waren für Sie besonders herausfordernd? Da gab es viele, aber unser Auftrag 1984/85 im Irak war auf alle Fälle ein besonderes Abenteuer. Es war Krieg, und wir sollten unter Armeebewachung auf einem Universi­ tätsgelände eine Sternwarte mit dem damals größten Spiegel der Welt bauen. Es gab drei Bauphasen, während deren wir in einem Containerdorf im Tal gewohnt haben und jeden Tag mit ausrangierten Schulbussen zur Bau­ stelle auf den Mount Korek gefahren wurden. Zwischen den Bauphasen haben wir zu Hause die Container für den nächsten Bauabschnitt beladen. Einmal mussten wir aber auch vor Ort ewig auf den Lkw mit dem Material warten, weil der Fahrer auf dem Weg in Griechenland abgebogen ist und dort Strandurlaub gemacht hat. Klingt so, als mussten Sie ziemlich stressresistent sein ... Ja, das stimmt. Ich habe immer versucht, einen klaren Kopf zu behalten, auch wenn ich mehrere Projekte gleichzeitig koordinieren musste. Deshalb war auch der Bau des Plenarsaals im Berliner Reichstagsgebäude ein großes Ding für mich. Da hatten wir teilweise 50 Mitar­ beiter, die für uns gearbeitet haben. Aber auch die logisti­ schen Anforderungen – zum Beispiel, fünf Tonnen schwere Stahlträger in das denkmalgeschützte Gebäude reinzubringen – waren mehr als spannend. Mit welchem Projekt haben Sie sich in den Ruhestand verabschiedet? Ich bin 2011 in Rente gegangen und habe vorher noch den „Skywalk“ in Scheidegg als Montageleiter betreut. Das war ein toller Abschluss meiner Berufslaufbahn, weil ich noch mal mein ganzes Wissen und meine langjährige Erfahrung einbringen konnte. Das war auch nötig, denn diese neue Art der Seilkonstruktion und der Zeitdruck bis zur Eröffnung haben uns alle gefordert. Aber das war auch das Tolle an der Arbeit bei Biedenkapp: Wir haben nicht nur gewöhnliche Hallen gebaut, sondern span­ nende Sonderkonstruktionen, die alles andere als lang­ weilig waren. Worin liegt Ihrer Meinung nach der Erfolg der Firma? Die Geschäftsführung hat in den letzten Jahren immer rechtzeitig in neue Maschinen und Fertigungstechniken investiert. Wenn Biedenkapp nicht immer wieder so innovativ und mutig gewesen wäre, auch neue Wege zu gehen und Sonderprojekte zu übernehmen, an die sich nicht jeder herantraut, wären wir vielleicht irgendwann weg gewesen. Dazu kommt, dass wir auch immer alles pünktlich und zufriedenstellend geliefert haben. Das spricht sich natürlich in der Branche herum und führt oft zu Folgeaufträgen. Was wünschen Sie der Firma Biedenkapp für die Zukunft? Dass sich alle Investitionen lohnen und dass sie immer weiter Aufträge bekommt, um die Mitarbeiter voll aus­ lasten zu können. Aber die Firma ist ja inzwischen breit aufgestellt und in viele Richtungen offen. Vielen Dank für das Gespräch! 19

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