Chronik

gehen. Denn anstatt wie f rüher die Gülle nur über die unbeweglichen Metallrohre aus dem Gülleloch auf die Felder fließen zu lassen, wur­ de ein flexibler Kunststoff­ schlauch auf die Rohrenden gesetzt. So war es den Bauern möglich, die Gülle bequem im Umkreis von 20 Metern auf die Felder zu bringen, ohne sich dabei Hände und Kleidung schmut­ zig zu machen. Doch auch die Feuerzeuge aus Patronenhülsen bringt Karl unter die Leute und tauscht sie auf den umliegenden Bau­ ernhöfen gegen Butter, Milch und Eier. Mit den Lebens­ mitteln im Rucksack fährt er dann mit dem Milchwagen nach Wangen, um sie dort bei der Firma Thiermann gegen Bleche, Profile und andere Ma­ terialien einzutauschen. In dieser Zeit lebt die Familie mit Sohn Manfred in zwei Zimmern eines Bauernhofes. Als dann die kleine Schwester geboren wird, muss Manf red beim Onkel in der benach­ barten Schmiede auf der kal­ ten Bühne schlafen, was besonders im Winter kein Ver­ gnügen ist. Während sein Vater Karl alles tut, um die Familie zu ernäh­ ren, helfen auch die Kinder mit. Manf red hütet in seiner Freizeit die vier Kühe seines Onkels, und gemeinsam mit seiner Schwester und der Mut­ ter geht er in den Wald, um Beeren zu pflücken, und sucht Ähren auf den Feldern. „Wenn mich jemand gef ragt hat: Was willst du werden? Schreiner!“ Manfred Biedenkapp 01 Erfindergeist  Die Tabakschneidemaschine, eine Erfindung von Karl Biedenkapp, wurde bis vor Kurzem noch im Wangener Badstuben­ museum ausgestellt. 24 MEILENSTEINE

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