Chronik

Wie kamen Sie ins Unternehmen? Nach der Realschule wollte ich eine Ausbildung im tech­ nischen Bereich machen und habe mich auf gut Glück bei der Firma Biedenkapp beworben. Im September 2005 fing meine dreijährige Ausbildung zur technischen Zeichnerin für Metall- und Stahlbau an. Danach habe ich noch meinen Techniker in Kempten gemacht, und seitdem sitze ich hier im technischen Büro – inzwischen als einzige Frau unter elf Männern. Wie würden Sie Ihre persönliche Entwicklung in den letzten Jahren beschreiben? Am Anfang war ich wirklich sehr schüchtern und habe mich kaum getraut, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen. Aber durch den Zuspruch meiner Kollegen und die große Hilfsbereitschaft im Team bin ich schnell an meinen Aufgaben gewachsen. Inzwischen realisiere ich eigene Großprojekte und bilde momentan drei unserer Azubis zu technischen Zeichnern aus. Was ist das Besondere daran, mit Auszubildenden zu arbeiten? Ich war auch erst 16, als ich ins Berufsleben eingestiegen bin, und weiß noch, wie sich das alles angefühlt hat. Ich versuche meinen Azubis Sicherheit zu geben und ihnen alles beizubringen, was sie wissen müssen. Deshalb ist mir auch wichtig, dass sie im ersten Halbjahr lernen, die Pläne noch von Hand zu zeichnen, bevor sie zum CAD wechseln. Ich möchte sie auf die richtige Bahn lenken und ihnen dabei helfen, einen guten Grundstein für ihr späte­ res Leben zu legen. Wenn ich dann am Ende der Lehrzeit merke, dass sie immer selbstständiger werden und auch schon an realen Projekten mitarbeiten können, macht mich das sehr stolz. Und auf welche Projekte, die Sie eigenverantwortlich betreut haben, sind Sie besonders stolz? Da gibt es zwei Projekte, die mich in den letzten Jahren sehr beschäftigt haben: zum einen der „Tschuggen Ex­ press“ in Arosa in der Schweiz. Das war das erste Projekt, das ich in Eigenregie bearbeitet habe. Eine moderne Standseilbahn, die Hotelgäste vom Tal hinauf ins Ski­ gebiet befördert. Gleich im Anschluss ging es im Juli 2017 mit einem weiteren großen Projekt in der Schweiz los: „The Mall of Switzerland“, an der ich ein Jahr lang gearbei­ tet habe und die mir einige schlaflose Nächte bereitet hat. Aber die Arbeit hat sich gelohnt, und das feierliche Richtfest am Ende war ein toller Abschluss für dieses Mammutprojekt! Was ist Ihrer Meinung nach das Erfolgsgeheimnis der Firma? Wir liefern fristgerecht hochwertige Arbeit ab und gehen sehr flexibel auf Kundenwünsche ein. Durch die langjäh­ rige Zusammenarbeit mit unseren Partnern haben sich immer wieder tolle neue Herausforderungen ergeben, an denen alle Beteiligten gewachsen sind. Außerdem haben wir wenig Wechsel unter den Mitarbeitern, sodass wir zu vielen unserer Kunden ein persönliches Verhältnis aufbauen können. Hat die geringe Fluktuation auch Einfluss auf die Arbeitsatmosphäre? Ja, sehr! Ich kenne die meisten meiner Kollegen schon viele Jahre lang und weiß, dass ich mich auf alle verlassen kann. Für mich ist mein Arbeitsplatz wie eine zweite Familie, also ein sehr vertrautes Umfeld, in dem jeder bei Problemen ein offenes Ohr hat und man sich gegen­ seitig hilft. Aus einer meiner Kolleginnen ist über die Jah­ re auch eine sehr enge Freundin geworden, worüber ich sehr glücklich bin. Was wünschen Sie der Firma Biedenkapp für die Zukunft? Ich wünsche der Firma, dass einfach alles so weiter­ geht wie bisher und dass sie den nächsten Generationen­ wechsel genauso gut meistern wird wie den letzten. Vielen Dank für das Gespräch! „Morgens zur Arbeit zu gehen ist immer ein bisschen wie nach Hause kommen. Die Firma ist so etwas wie meine zweite Familie, und ich f reue mich jeden Tag darauf, meine Kollegen zu sehen.“ 45

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